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Vertrauen ist für unser Leben unerlässlich, gewinnt es dadurch doch an Weite und Tiefe. Ständiges Zweifeln an unserer Sicherheit macht körperlich und seelisch krank. Es kann sich auf die unterschiedlichsten Dinge beziehen: Auf Sachen - beispielsweise ein Bauwerk oder Maschinen, auf unsere eigene Möglichkeiten, auf Tiere oder auf Menschen, die uns nah oder ferner stehen – wie Politiker, aber auch auf einen gütigen Gott.
Bei Überqueren einer Brücke können wir nicht deren Haltbarkeit überprüfen und beim Besteigen eines Verkehrsmittels nicht dessen technische Fehlerfreiheit. Oft geht es nicht ohne blindes Vertrauen.
Gerade auch beim Umgang mit anderen gilt es, Vorsicht walten zu lassen – besonders wenn wir eine mehr oder weniger große Nähe und Abhängigkeit zulassen. Enttäuschungen werden niemandem ganz erspart bleiben.
Man wird auch hier aus Anzeichen, die wir beurteilen können, auf die Eigenart von Menschen schließen. Dem semiotischen Dreieck kommt hier besondere Bedeutung zu.
Es geht beim Beurteilen von Menschen um Reden, Tun, Unterlassen und Dulden.
Was jemand denkt, bleibt oft im Verborgenen. Einzelpersonen und Gruppen sehen sich mit einer Vielzahl von Normen konfrontiert und können mit diesen in Konflikt geraten. Es sind Regeln für das Zusammenleben. Sie existieren in der MORAL und im RECHT – jeweils eines Kulturkreises, eines Volkes, einer Gesellschaft oder einer in sich begrenzten Institution. Von sehr engen Ausnahmen abgesehen sind derartige "Spielregeln" unbedingt einzuhalten. Beispielsweise im Fußball gerät alles ins Wanken, wenn ein Schiedsrichter oder andere sich nicht korrekt verhalten.
Normen der Wirtschaftsordnung werden von vielen oft als unzweckmäßig und ungerecht empfunden.
Im Spanischen sagt ein Sprichwort: „Wer das Gesetzt macht, macht die Falle – El que hace la ley, hace la trampa“.
Vielleicht waren sie in früheren Zeiten durchaus sinnvoll. Jetzt aber bedürfen sie der Änderung oder Abschaffung. Auch müssen bisher normfreie Räume beseitigt werden. Gerade im Finanzsektor gibt es dringenden Handlungsbedarf. Dies zeigt die Schuldenkrise des Jahres 2011. So sollten nach Meinung vieler unter anderem Leergeschäfte zumindest stärker reglementiert werden. Mitunter wird die Meinung vertreten, der Einfluss der Wirtschaftslobby auf die Politik sei zu stark.
Bei der Einhaltung von Normen bleibt manches im Verborgenen. Mitunter verfügen wir aber über Anzeichen dafür, dass jemand derartige Spielregeln offensichtlich missachtet oder gar anderen schadet. Eine solche Person sollte auf Abstand gehalten werden. Man könnte sonst unangenehme Überraschungen erleben.
Eine von Menschen nach außen zur Schau getragene Frömmigkeit und daraus abgeleitete Opferbereitschaft lassen sich vordergründig als Bereitschaft zum Einfügen in ein Normengefüge deuten. Daraus entsteht vielleicht die Illusion, schnell eine gewisse Nähe für eine Freundschaft herstellen zu können. Derartiges wächst indes nur langsam. Der Gläubige würde sagen: „Wenn Gott seinen Segen dazu gibt“. Gerade aber religiös geprägte Verhaltensmuster führen mitunter in die Irre. Man begegnet mitunter Menschen, die schadenstiftende und zugleich göttliche Orientierungen verkörpern. Bei letzterem liegt allerdings der Verdacht der Heuchelei nahe.
Wohlgemeinte Bemühungen werden vielleicht negativ gedeutet und zum Vorwand für aggressives Denken und Handeln genommen.
Thomas von Kempen dürfte schlimme Erfahrungen gemacht haben. Er hat sich in mittlerem Lebensalter von allen Menschen abgewandt. Er kannte nur noch „sein Büchlein im Eckchen“.
Besser: http://www.candil.de/fn2.html
Illustrativ erscheint eine Begebenheit aus dem Hochschulbereich. Sie liegt lange zurück. Dennoch erinnern sich noch viele daran:
Eine Professorin war aus welchen Gründen auch immer bei einigen ihrer Hörer in Ungnade gefallen. So kam ein Student auf die Idee, mit Helfershelfern zusammen die Katze der alten Dame zu kidnappen. Doch die Niedertracht kannte keine Grenzen: Man tötete das Tier, zog ihm das Fell ab und nagelte es an die Labortür der Professorin. Darunter hängte man einen Zettel mit der Aufschrift: „Bin gerade beim Duschen“.
Manche taten die Angelegenheit als albernen Streich „dummer Jungen“ ab. Wer selbst ein geliebtes Haustier hat, ist entsetzt über diese Geschichte – zumal der Haupttäter sich brüstete - wegen seiner Abgebrühtheit und ähnlicher Schandtaten.